Vielfalt der Berufe im Bergischenboten
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Beruf & Berufsbild: Volkskundler

Volkskundler – Ein Beruf mit kulturellem Hintergrund

Als Volkskundler beschäftigt man sich mit der Erforschung und Dokumentation von Kultur und Brauchtum. Dabei geht es um die Untersuchung von Traditionen, Sitten und Gebräuchen sowie um die Analyse von kulturellen Phänomenen und Entwicklungen. Der Beruf erfordert ein hohes Maß an Empathie und Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Lebensweisen.

Aufgaben und Tätigkeiten

Volkskundler arbeiten in der Regel in Museen, Archiven, Bibliotheken oder in der Denkmalpflege. Sie sammeln und dokumentieren kulturelle Artefakte und führen Interviews mit Menschen, um mehr über ihre Lebensweise und Traditionen zu erfahren. Dabei geht es auch darum, historische Zusammenhänge zu verstehen und zu interpretieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Berufs ist die Vermittlung von kulturellem Wissen an die Öffentlichkeit. Volkskundler organisieren Ausstellungen, Vorträge und Führungen und tragen so dazu bei, dass die Bedeutung von Kultur und Brauchtum in der Gesellschaft gewürdigt wird.

Ausbildung und Voraussetzungen

Um Volkskundler zu werden, ist in der Regel ein Studium der Volkskunde, Kulturwissenschaften oder einer ähnlichen Fachrichtung erforderlich. Wichtig sind dabei ein breites Interesse an Kultur und Geschichte sowie eine ausgeprägte kommunikative Fähigkeit und Empathie. Auch Kenntnisse in Fremdsprachen können von Vorteil sein, da Volkskundler oft mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zusammenarbeiten.

Wer sich für eine Karriere als Volkskundler interessiert, sollte außerdem über eine hohe Motivation und Eigeninitiative verfügen, da der Beruf oft auch eine hohe Flexibilität und Kreativität erfordert.

Ausbildung

Um Volkskundler zu werden, ist in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium erforderlich. Das Studium der Volkskunde, auch Europäische Ethnologie genannt, dauert in der Regel sechs bis acht Semester und schließt mit dem Bachelor- oder Masterabschluss ab.

Im Studium werden die Studierenden mit verschiedenen Themenbereichen vertraut gemacht, die sich mit der Kultur und Gesellschaft von Regionen, Gruppen und Gemeinschaften beschäftigen. Dazu gehören unter anderem die Kultur- und Sozialgeschichte, die Volkskunde, die Kulturanthropologie sowie die Museologie.

Die Studierenden erwerben im Laufe des Studiums sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse. So lernen sie beispielsweise, wie man wissenschaftliche Texte verfasst, wie man Forschungsprojekte plant und durchführt und wie man Ausstellungen konzipiert und umsetzt.

Der Abschluss des Studiums befähigt die Absolventinnen und Absolventen dazu, in verschiedenen Bereichen tätig zu werden, wie beispielsweise in Museen, Archiven, Bibliotheken, Kulturämtern oder in der Erwachsenenbildung.

Jobchancen nach der Ausbildung als Volkskundler

Als Volkskundler stehen Absolventen nach der Ausbildung verschiedene Berufsfelder offen. Sie können in Museen, Archiven, Bibliotheken, Kulturämtern oder in der Denkmalpflege tätig werden. Auch in der Tourismusbranche oder in der Erwachsenenbildung finden sich Einsatzmöglichkeiten.

Die Jobchancen sind jedoch stark von der Region und der Branche abhängig. In ländlichen Gebieten oder in kleineren Städten kann es schwieriger sein, eine Anstellung zu finden. In größeren Städten oder in touristisch geprägten Regionen sind die Chancen auf eine Anstellung höher.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Um die eigenen Jobchancen zu verbessern und sich weiterzubilden, gibt es verschiedene Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Volkskundler:

  • Kulturmanagement: Eine Weiterbildung im Bereich Kulturmanagement kann dabei helfen, Führungspositionen in Kultureinrichtungen zu übernehmen.
  • Denkmalpflege: Eine Fortbildung im Bereich Denkmalpflege kann dazu beitragen, sich auf bestimmte Bereiche wie beispielsweise die Restaurierung von historischen Gebäuden zu spezialisieren.
  • Medien- und Öffentlichkeitsarbeit: Eine Weiterbildung im Bereich Medien- und Öffentlichkeitsarbeit kann dabei helfen, sich auf die Vermittlung von kulturellen Inhalten zu spezialisieren und in diesem Bereich tätig zu werden.
  • Interkulturelle Kompetenz: Eine Fortbildung im Bereich interkulturelle Kompetenz kann dabei helfen, sich auf die Arbeit mit Menschen aus verschiedenen Kulturen vorzubereiten und in diesem Bereich tätig zu werden.
  • Projektmanagement: Eine Weiterbildung im Bereich Projektmanagement kann dabei helfen, Projekte im kulturellen Bereich zu planen und umzusetzen.

Gehalt als Volkskundler nach der Ausbildung in Deutschland

Das Gehalt als Volkskundler nach der Ausbildung kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Branche, dem Arbeitgeber und der Region. Im Durchschnitt kann man jedoch mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto im Monat rechnen.

Je nach Berufserfahrung und Qualifikation kann das Gehalt im Laufe der Zeit steigen. So sind beispielsweise auch Gehälter von 4.000 Euro brutto und mehr möglich, wenn man über eine langjährige Berufserfahrung und eine entsprechende Position verfügt.

Es ist jedoch zu beachten, dass das Gehalt als Volkskundler oft nicht so hoch ausfällt wie in anderen Berufsfeldern. Wer also ein hohes Gehalt anstrebt, sollte sich eventuell auch über alternative Berufe informieren.

Weiterführende Links für den Beruf Volkskundler

Relevante Webseiten oder Verbände:

Jobbörsen:

Der Deutsche Verband für Volkskunde e.V. ist ein wichtiger Ansprechpartner für Volkskundler und bietet Informationen zu aktuellen Entwicklungen und Veranstaltungen in der Branche. Das Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist eine renommierte Einrichtung für Forschung und Lehre im Bereich der Volkskunde.

Die Stellenmärkte Kulturmanagement und Jobbörse Kultur bieten regelmäßig Stellenangebote für Volkskundler und andere Kulturberufe. Hier können Absolventen und Berufserfahrene passende Stellenangebote finden und sich über Karrieremöglichkeiten informieren.