Alte Naziseilschaften, Verschwörungstheorien, Rechts- und Linksextremisten, ein Altenheim und gleich mehrere Morde bilden die Zutaten für diesen Krimi aus Wuppertal. Die ersten Opfer scheinen, abgesehen vom Tatort, keinerlei Verbindung zueinander zu haben. Oder vielleicht doch? Sandra Santoris und ihr Kollege Markus Bellers erleben unerwartete Wendungen, bevor sie der Lösung näher kommen. Privat hat die Kommissarin auch einiges um die Ohren, wobei sich hier selbst der geneigteste Leser vermutlich die Frage stellt, ob sich eine gestandene Polizistin tatsächlich so naiv pubertär verhalten muss, wenn es persönlich wird.
Die Geschichte ist flüssig erzählt und logisch aufgebaut. Statt wilder Action geht es um historische und politische Zusammenhänge und wie genau diese heutzutage interpretiert oder missbraucht werden. Familiendramen werden enthüllt, die weit in der Vergangenheit ihren Anfang nahmen. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, ihre Gedankengänge größtenteils plausibel. Am Ende lässt die bis dahin durchaus solide Geschichte leider stark nach. Die Auflösung wirkt wirr, die Motive der Täter werden kaum erklärt. Es ist auch schwer nachvollziehbar, dass Santoris‘ Chef zum Schluss nur böse gucken muss und es daraufhin von allen Seiten Geständnisse hagelt. Schade.
Dunkle Geheimnisse
Petra Pallandt
Bergischer Verlag
15,00 Euro
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