Bereits zum vierten Mal gehen die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler gemeinsam in Köln auf Verbrecherjagd. Meistens jedenfalls. Immer klappt das mit dem ‚gemeinsam‘ nicht, da Julia Schwarz auch gerne mal alleine loszieht, um noch eben schnell etwas zu überprüfen. Böse Zungen könnten jetzt behaupten, dass Rechtsmediziner im wahren Leben nicht ermitteln, sondern dies der Polizei überlassen. Faktisch ist das auch korrekt, aber wir sollten nicht vergessen, dass es sich bei diesem Krimi um einen Roman handelt. Und in eben diesen dürfen sogar alte Damen wie Miss Marple ermitteln.
Aber worum geht es eigentlich? Die Rechtsmedizinerin hat eine Leiche auf dem Tisch, die auf den zweiten Blick wohl doch keinen Selbstmord begangen hat und darüber hinaus noch eine Botschaft in Form eines Tattoos auf ihrer Kopfhaut trägt: #dasspielbeginnt. Auch über das nächste Opfer sendet der Täter eine Botschaft, und so beginnt eine Schnitzeljagd quer durch die Stadt, die Julia Schwarz an ihre Grenzen bringt.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und lässt so auch den unbekannten Täter zeitweise zu Wort kommen. Dadurch erfährt der Leser so einiges über dessen Vergangenheit und hat den Ermittlern gegenüber einen leichten Vorsprung. Dieser bezieht sich allerdings mehr auf das Motiv als auf die Identität des Mörders. Die Spannung bleibt also durchaus bestehen.
Ein wenig schräg wird es auch. Die Art und Weise, wie die Opfer ins Jenseits befördert werden, könnte man ohne Übertreibung als extravagant oder sogar schon als exzentrisch bezeichnen. Vielleicht mangelt es der Geschichte hier und da ein wenig an Glaubwürdigkeit, aber dafür punktet sie umso mehr mit morbidem Vergnügen und prickelnder Spannung.
Dunkle Botschaft
Catherine Sheperd
Kafel Verlag
9,99 Euro
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